DENKREICH

Karfreitag ist ein komischer Tag. Jedes Jahr aufs Neue zwingt er mich über meine Religion nach zu denken. Ich bin mit einer katholischen Mutter und einem evangelischen Vater aufgewachsen. Ich weiß nicht ob Papa sehr religiös war, aber Mama war es auf jeden Fall. Kirche gehen gehörte für sie dazu und auch der Verzicht auf Fleisch am Karfreitag. Ich konnte mit all dem nicht so viel anfangen, aber als Kind macht man halt mit. Später bin ich dann aus der katholischen Kirche ausgetreten. Meine Mutter war nicht mehr da und sonst verbannt mich nichts mit der Kirche. Ich beschäftigte mich erst wieder mit dem Thema, als ich meinen Mann kennenlernte. Seine Famile war sehr stark mit der evangelischen Gemeinde in unserem Stadtteil verbunden und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Als unser Sohn dann geboren wurde haben wir ihn evangelisch taufen lassen. Ich wollte, dass er Religion lebt und erlernt. Ob er dann mit ihr Leben möchte kann er irgendwann selber entscheiden.

Und heute ist also wieder Karfreitag. Eigentlich ein Feiertag wie jeder andere, aber er rüttelt mich immer wieder. Sollen wir Fleisch essen? Eigentlich empfinde ich den Verzicht als Blödsinn, da ich ja sonst das ganze Jahr auch nicht nach irgend welchen religiösen Regeln lebe. Andererseits denke ich, dass man auch mal verzichten kann. Wahrscheinlich gibt es heute bei uns Fleisch, aber immer mit einem Hauch von schlechtem Gewissen.

*kreisch* Mir fallen die Haare aus!!!!!

Ich habe mal ein bisschrn nachgelesen, dass das bei der Umstellung von Marcumar auf Heparin und wieder zurück nicht ganz ungewöhnlich ist, aber muss ich denn alles haben?

Überall liegen lange Haare rum und die sind auch schon ganz dünn geworden. *traurigguck*

Heute Mittag sind endlich Ferien!

Ich habe dieses Jahr das erste Mal den Eindruck, dass Sohnemann echt urlaubsreif ist.

Gymnasium ist halt doch was anderes als Grundschule.

Hach, schön. Einfach mal ein ganz normaler Tag. Mann arbeiten, Kind in der Schule. Ein bisschen Haushalt und einkaufen und heute Nachmittag mit Sohnemann für die Deutscharbeit lernen.

Für manche Menschen klingt das langweilig. Für mich klingt das herrlich!

Irrrrrrrrrrg!!!

Ich musste heute morgen ins Krankenhaus, weil meine Narbe gestern Abend wieder anfing zu bluten und nicht mehr aufhörte. Am Donnerstag wurden ja Fäden gezogen und seit Montag nehme ich wieder Marcumar. Die Kombination war vielleicht nicht ganz so optimal.

Im Krankenhaus wurde ich untersucht und ein Ultraschall gemacht. Unter der Narbe ist eine 1,5cm dicke Einblutung, die sich von selbst auflösen muss. Jetzt habe ich einen dicken Verband, soll den selber wechseln und Montag Morgen wieder kommen.

Also, ich sag nur GEDULD!

So, ich habs geschafft. Die OP war letzten Freitag (15.02.2013) und lief soweit auch ganz gut. Ich habe aber vorher nie gedacht, dass mein Bauch nachher sooooooo weh tun würde. Die Schmerzmittel haben auch nicht wirklich geholfen.

Und sagt mal, seit wann kaufen Ärzte ihr OP-Material im Baumarkt?

Nach 4 Tagen haben mich die Ärzte dann am Dienstag schon wieder entlassen. Auf meine Bemerkung: “Ich habe aber noch große Schmerzen!”, erhielt ich dann nur zur Antwort: “Wir sind zufrieden!”. Na, vielen Dank. Und auf die Nachfrage meines Mannes wie es denn jetzt zu Hause weitergehen soll, ich könnte ja noch nicht so viel machen, kam die Antwort: “Wieso, wir haben ihre Frau ja nicht an den Armen und Beinen operiert!?” Hach, die waren alle so verständnisvoll.

Also habe ich mich die letzten Tage hier zu Hause rumgequält. Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen, Apetitlosigkeit. Das volle Programm.

Heute ist der erste Tag wo es so langsam Berg auf geht.

Beim Aufräumen habe ich in den letzten Tagen einen Briefumschlag mit 50€ von unserer Oma gefunden. Den hat sie uns irgendwann vor Jahren mal geschenkt damit wir lecker Essen gehen können. Das haben wir dann heute nachgeholt und waren im Bootshaus Ruhreck.

Hach, so schön dass sowas wieder geht. Vor 3 Monaten wurde ich noch künstlich ernährt.

Ich werde wahnsinnig!!!!!

Jetzt habe ich die OP-Freigabe von meinem Hausarzt, jetzt hat das Krankenhaus keinen OP-Termin frei. Ich soll nächsten Donnerstag zur ambulanten OP-Vorbereitung kommen. Wenn ich da mal nicht wieder erkältet bin.

Menno!

“Mama, ist doch cool, dass du jetzt arbeitslos bist. Du könntest lange schlafen wenn ich nicht wäre.”