Superfrau?
Was sind in der heutigen Gesellschaft die Ansprüche an eine Frau und Mutter?
Die Superfrau von heute hat zwischen 1 und 2 Kinder, kümmert sich um den Haushalt, die Wäsche und den Garten. Den Einkauf erledigt sie, nachdem sie die Kinder zum Sport gefahren hat und achtet dabei auf die günstigsten Angebote. Aus den leckeren Sachen die sie gekauft hat, zaubert sie jeden Abend ein gesundes, fettarmes Essen, dass dem Ehemann und natürlich auch Kind 1 und 2 schmeckt und berücksichtigt dabei den persönlichen Geschmack ihrer Familie. Damit das Haushaltsgeld stimmt, arbeitet sie mindestens 25 Stunden die Woche. Sie besucht jeden Mütternachmittag im Kindergarten, den Elternabend im Sportverein, liest die neusten Erziehungsratgeber und erzieht die Kinder liebevoll, aber konsequent. Sie meldet sich regelmäßig bei Eltern, Schwiegereltern und Freunden, kümmert sich um Termine mit Handwerkern und in der Autowerkstatt, fährt mit den Kindern zum Arzt und kann hervorragend rückwärts einparken. Nebenbei hat sie viele interessante Hobbys, ist sehr kreativ, führt akribisch die Fotoalben der Familie, bringt ihren Mann zum Lachen, ist sexy und hält sich und ihren Körper durch Sport fit. Sie vergleicht die schönsten Urlaubsangebote und organisiert rauschende Geburtstagsfeste. Wenn um 21 Uhr die Kinder im Bett sind, liegt sie frischgeduscht, mani- und pedikürt in ihren neusten Dessous auf dem Sofa und krault dem verspannten Mann die Schultern.
Ich denke 90% dieser Ansprüche erfülle ich (die 10% werden nicht verraten *g*), aber manchmal weiß ich einfach nicht wie ich das alles bewältigen soll. Heute war wieder so ein Tag, der mich sehr nachdenklich gemacht hat. Brückentag im Kindergarten. Und ich habe im halben Jahr nur lächerliche 13 Tage Urlaub. Kind, also zu Hause und zu allem Überfluss noch ein beginnendes Gerstenkorn im Auge. Ich habe das gr0ße Glück einen “Home-Office-Arbeitsplatz” zu haben, aber trotzdem mußte ich heute 5 Stunden und 4 Minuten arbeiten. Die ersten 45 Minuten habe ich gestern vorgearbeitet. Die nächsten 1 1/4 Stunden bevor ich mit meinem Sohn zur Kinderärztin gefahren bin. Dann eine Stunde während mein Sohn vor dem Nintendo geparkt war und die restlichen 2 Stunden während er bei den Nachbarn zum Spielen war. Mein Vertrag läuft am 30.Juni aus. Vielleicht gibt es eine Verlängerung. Was mache ich, wenn ich mir einen neuen Job suchen muss? Unser Sohn kommt im Sommer in die Schule. Was mache ich, wenn ich nicht zu Hause arbeiten kann? Was mache ich in den Schulferien?
Manchmal beneide ich meinen Mann. Ja, er hat es momentan auch nicht leicht. Viel Stress im Job und manchmal sehr nervenaufreibende Arbeitsbedingungen. Aber seine Zukunft ist nicht so ungewiss wie meine und er wird auch nicht zwischen so vielen Anforderungen hin und hergerissen. Ich möchte wissen wie meine berufliche Zukunft weiter geht. Kann eine Frau sich überhaupt leisten im Job zu pausieren? Aber schaffe ich es auch meinem Kind und meinem Job gerecht zu werden und einen Arbeitgeber zu finden, der diese Zerrissenheit erkennt und akzeptiert?
Ich hasse diese Ungewissheit. Wie schafft ihr das denn Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen?
Wie ich das schaffe? Garnicht! Ich versuche KEINE Superfrau zu sein. Ich muß nicht auf allen möglichen Elternabenden sitzen, ich muß nicht immer perfekt aussehen, ich muß nicht überall mitmischen. Ich hab gelernt Dinge abzugeben und auch mal nein zu sagen!
Hallo!
Zu dem ersten: ich schaffe das nicht & muss & will das auch gar nicht alles unter einen Hut bringen Und ich habe einen mann, der nicht erwartet, dass ich stets gut drauf bin und immer aufgebretzelt.
Wir arbeiten beide gleich viele Stunden (.d.h na gut, seit Dez arbeite ich 4 weniger als er, dafür habe ich aber auch täglich fast 1 Std Fahrtzeit, kommt als aufs gleiche raus) und sind daher für Haushalt und vor allem für’s Kind ebenfalls zu gleichen Teilen da (oder “zuständig”, aber das klingt so doof in dem Zusammenhang). Elternabende sind auch Vätersache, Haushalt etc ebenso und auch der Vater kann sich mal freinehmen, wenn Termine anstehen.
Aber vielleicht habe ich auch einfach das Glück, da einen Mann zu haben, der das auch so sieht und das auch der dem Chef so vertritt?!
Viele Grüße,
Susanne
ich will das gar nicht und ich muß das auch gar nicht. perfekt sein. ich bin ich. und meine jungs sind auch wie feuer und wasser und brauchen unterschiedliche aktivitäten und bedürfnisse und streicheleinheiten. das kann man selten im doppelpack abharken.
und wie hansi sag ich auch mal nein, ich muß nicht überall mitmischen und alles mitmachen :-)
Ich kann Leute wie dich einfach nur bewundern! Ich habe noch nicht mal eine Familie und drehe schon am Rad, weil ich Arbeit, Uni und Haushalt und Freizeitstress unter einen Hut bringen soll. Ich rotiere unentwegt und dann noch ein Kind? RESPEKT!
Ich kann mir das nur so vorstellen, dass man irgendwo Kompromisse eingehen muss und mit “Halbheiten” leben lernt. Für mich als Perfektionisten ist sowas zwar sehr unangenehm, aber man wächst an seinen Herausforderungen…anscheinend…
Ich hatte jetzt schon zwei Chefinnen, die halb- oder ganztags arbeiten gingen und nebenher wirklich engagierte Hausfrau und Mutter sind. Mir klappt bei sowas nur ganz dezent die Kinnlade runter und ich da es heutzutage einfach oft nötig ist zu arbeiten als Frau und nicht mehr als Hausfrau nur noch für das Wohl von Kind und Mann zu sorgen (meine Mama hatte noch das Glück), wird es wohl auch zunehmend gesellschaftlich besser akzeptiert. Mal ganz ehrlich: die meisten “working mamis” machen das nicht, weil ihnen ein Leben als Hausfrau zu eintönig und langweilig wäre und sie sich gerne im Job profilieren und selbstverwirklichen wollen, sondern weil sie finanziell einfach keine andere Wahl mehr haben. Mir graut schon jetzt davor, wie das bei mir mal später wird. *grusel*
Fazit: *dich mal ganz dolle drück* Ich bin sicher du machst das ganz, ganz toll!
Ich habs schlecht geschafft …. trotz Geldmangel atme ich gerade ungemein auf, weil ich nun wieder mehr Zeit für Kinder, Haushalt u.s.w habe. Ich suche nun einen Job in dem ich nur Vormittags arbeiten muss.. und weiß trotzdem das es dann wieder schwieriger wird… Aber irgendwie muss man ja über die Runde gehen. Julian kommt dieses Jahr auch in die Schule.. und ich hätte ihm nicht gerecht werden können, wenn ich nach wie vor auch Nachmittags arbeiten gegangen wäre… Spätestens dann hätte ich das auch nicht mehr weiter machen können…
Was das Teilnehmen an all diesen Elternabenden u.s.w angeht.. wir haben uns das mit mittlerweilen 4 Kindern auch abgewöhnt.. Wir gehen nur noch zu den großen Elternabenden in der Schule.. und zu den Einzel-Gesprächsterminen im Kiga.. Manch mal nehmen wir an anderen “Treffen” teil.. aber das nur wenn wirklich Luft ist…
“Stammtische” besuchen wir schon mal gar nicht.. und in den Elternrat u.s.w lassen wir uns auch nicht wählen…
Mein Mann nimmt an allen Terminen wie er beruflich kann mit teil. Er arbeitet im 3 Schichtsystem.. Für wichtige Elternabende hat er z.b. mal den Arbeitsbeginn nach hinten gelegt.. Also statt 22 uhr erst um 23 oder 0 Uhr da sein..
Das würde aber natürlich andauernt auch nicht gehen..
Er geht auch einkaufen oder geht mit den Kindern zum Arzt. Bringt die Kinder auch zum Kindergarten wenn er Spätschicht hat und holt sie dann auch meistens wieder ab..
Wir teilen unsere Elternaufgaben also. Was den Haushalt angeht, hilft er auch wenn ich eben nicht kann (als ich noch arbeiten war…, wenn es mir nicht gut geht.. oder ich andere (meist mit oder für die Hunde) Termine habe..
Man muss wirklich keine Superfrau sein.. und ich glaube auch nicht das ein Mann das von seiner Frau verlangt… ein paar Überflieger wird es sicher auch da geben… aber ich denke… unsere Männer haben uns auch mit oder gerade wegen unserer Macken geheiratet
Gruß Ilka
Ich habe da auch immer vor meiner Mutter einen hoellen Respekt. Aber ich lebe auch auf einem Hof, wo die Arbeit nunmal sozusagen zu Hause ist und eigentlich immer zu Not jemand da ist. Aber da kann man sich nicht mal vom Melken frei nehmen, sodass wir oft bei den ganz lieben Nachbarn waren oder zu gewissen Zeiten auch Kindermaedchen hatten, die sich mit um den Haushalt kuemmerten usw. Hat uns nicht geschadet. Ausserdem kann man sich auch auf einem Hof toll selber beschaeftigen Trecker fahren mit Papa stand bei den Jungs sehr hoch im Kurs. Insgesamt waren wir vorallem ab der ersten Klasse sehr selbststaendig, morgens aufstehen, Brot machen, mit dem Fahrrad zur Bushalte, das wurde nur kurz mit einem Besuch zwischen zwei Melkgaengen kontrolliert, ansonsten lief das immer allein… Es gab immer andere Muetter, die dann z.B. an der Bushaltestelle standen und soetwas.
Aber sind die Chefs bei Muettern nicht mittlerweile offener? Ist das nicht mittlerweile schon oefters so? Na da bin ich ja mal gespannt auf meine Zukunft…